Auf den Tischen stehen kleine Blumentöpfe mit Hornveilchen in verschiedenen Lila- und Blautönen. Die Kinder betrachten und befühlen die Blumen, die Form der Blütenblätter.
Fünf einzelne Blätter hat die Blüte, das untere Blütenblatt ist sehr groß und länglich und "sieht wie zwei Blätter zusammen" aus, die anderen 4 Blätter befinden sich "wie Schuppe aufgereiht" dahinter. In der unteren Mitte liegt "ein kleines Loch, ein Kuhle", von dem die Blätter ausgehen. Darunter hat die Blüte "einen dunklen Fleck mit Streifen".
Ich habe 5 Schablonen in Form der fünf Blütenblätter zugeschnitten, die die Kinder nun gemeinsam zu einer Blüte probelegen. Dabei wir schnell klar, dass die kleine runde Vertiefung in der Blüte nicht verdeckt werden darf und sehr charakteristisch für das Stiefmütterchen ist.
Die Kinder beginnen beim Zeichnen mit genau diesem kleinen Kreis. Dann folgt das untere Blütenblatt, danach werden die hinteren Blätter gezeichnet. Die Form wird mit einem hellen z.B. gelben Stift vorgezeichnet, so kann man später noch Korrekturen vornehmen und darübermalen. Mit hellen Farben wird ausgemalt, wobei es immer interessanter ist, verschiedene Töne einer Farbfamilie übereinander zu malen. Zusätzlich zu den echten Blumen gibt es noch Farbkopien,
auf denen die unglaubliche Farbenvielfalt der Stiefmütterchen zu sehen ist. Die Schüler*innen dürfen sich ihre Farbvariante frei wählen. Ist die Blüte fertig ausgemalt, kann der besondere Fleck und die Streifen mit einer dunkleren Farbe in das untere Blütenblatt gemalt werden. Andeutungen von Blättern und Gras geben dem Bild Dynamik. Ganz zum Schluss wird der Hintergrund mit Zauberfarbe (siehe unter Tipps und Tricks und....) in das Bild gebracht.
Das Malen der Stiefmütterchen war-auch wegen des großen Formates- eine echte Herausforderung für alle, zum Glück hatte ich große Unterstützung durch eine Studentin bei diesem Thema!
Materialien: Zeitungspapier, Malerkreppband, Pappe,weißes Kopierpapier, Kleister, Deckfarben, Pfeifenputzer, Klebepistole
Die Kinder haben im Sachkundeunterricht während des Schmetterlingsprojekts Schmetterlinge beobachtet, sie versorgt und schließlich fliegen gelassen. Anlass genug, uns auch im Kunstunterricht mit der Formen- und Farbenpracht der Schmetterlinge zu beschäftigen. Aber hier ist -wie immer- Kreativität und Fantasie erlaubt!
Die folgende Bilderreihe gibt den Entstehungsprozess wieder:
Der Winter ist vergangen, jetzt wird es Zeit, den Frühling in die Schule einziehen zu lassen. Aber so ganz können wir uns von der Gemeinschaftsarbeit " Ein Berg voller Handschuhe" s.u. noch nicht trennen.
Deshalb verwandeln wir die Schneefläche in eine Wiese voller Blumen!
In der ersten Doppelstunde besprechen wir, welche Blumen wir alles kennen und wie sie aussehen. Wir betrachten verschiedene Abbildungen von Blumen (ein bunter Frühlingsstrauß wäre natürlich optimal), es dürfen aber auch Phantasieblumen gemalt werden!
Für die Unmengen von Blumen brauchen wir eine Doppelstunde, gemalt wird mit Deckfarben. Und auch hier gilt, wie immer: Eine rote Blüte wird nicht nur mit der Farbe Rot gemalt sondern auch mit orange oder gelb oder grünen Sprenkeln, eine grüner Stengel präsentiert sich nicht nur in einem Grünton. Dadurch wirken Blüte und Stängel lebendiger und bekommt Dimensionalität! Am Ende der Doppelstunde werden die Blumen ausgeschnitten.
In der zweiten Doppelstunde muss jedes Kind noch eine weitere Blumen malen (es reicht noch nicht:( ), dann dürfen Schmetterlinge, Käfer und andere Wiesentiere getuscht werden und wir brauchen noch A3 Blätter in verschiedenen Grüntönen bemalt, aus denen wir die Blätter für die Bäume schneiden und Grasbüschel reißen.
Auf 3 großen Papierbögen (1mx0,5m), die ich zuvor mit grüner Holzbeize eingestrichen habe, werden die Blumen von oben bis unten arrangiert und mit Bastelleim locker aufgeklebt (auch das gibt Dimensionalität). In die Zwischenräume kleben wir Grasbüschel (gerissene längliche Schnipsel aus grün bemaltem Papier) und obenauf kommen die Insekten, teilweise mit Abstandshalter, damit das Ganze noch plastischer wirkt.
Tja, ich hätte es mir eigentlich denken können, die Bäume passten proportional gar nicht mehr ins Bild. Dafür ist uns unsere wunderschöne Blumenwiese zu hoch geraten. Das Ausschneiden der Blätter hätten wir uns also schenken können! Aber ich finde, unser Start in den Frühling ist uns trotzdem prima gelungen!
Ersteinmal gehen wir in den Schulgarten und betrachten den dort stehenden Löwenzahn.
Einige Exemplare werden mit Blättern und Wurzeln hinter der Schule ausgegraben, mehrere Blütenstängel werden gepflückt. Die Blumen stellen wir auf jeden Gruppentisch und schauen uns die Form der Blätter und die der Blüte mit ihrem Stängel ganz genau an. Die Blätter erinnern die Schüler an kleine Tannenbäume, sie wachsen aus der Mitte der Pflanze am Boden heraus, der Blütenstängel selber ist blätterlos. Bei der Pusteblume sitzen die kleinen
" Fallschirmsamen" am Blütenboden. an der Spitze verästeln sie sich, was mit einfachen Strichen dargestellt wird.
Nun wird der Löwenzahn mit Ölkreide auf weißen Zeichenkarton gemalt. Dabei gilt wieder die Regel, Blätter (hellgrün, dunkelgrün evtl. ein wenig gelb und braun), Stängel (grün und braun)und die Blüten( gelb, orange, evtl. weiß) in mehreren Farbennuancen zu malen , die Pusteblume wird in weiß angelegt.
Ist das Bild vom Löwenzahn fertig, kann der Hintergrund mit verschiedenen Farben gemalt werden, die ich im Folgenden näher beschreibe. Alle Farben werden sehr flüssig auf das Ölkreidebild aufgetragen. In die Flüssigkeit wird dann von den Schüler fein- und grobkörniges Salz gestreut. Die Salzkörner saugen Flüssigkeit und Farbe aus ihrer Umgebung auf, was zu schönen Farbverdichtungen und Effekten führt und dem Bild zusätzlich Spannung gibt.
Folgende Farben sind für den Hintergrund geeignet:
A. Stark verdünnte Wasserfarben ( Beispielbilder 1 und 2)
Vorteil: Die Schüler können diese selber mit einem breiten Pinsel auftragen, sie ist kostenlos und bereits vorhanden!
Nachteil: Die Ölkreiden verlieren ihre Leuchtkraft. Das Bild muss nach dem Trocknen nachgearbeitet werden, in dem
die Schüler die Blumen nochmal mit Ölkreide nachfahren.
B. Flüssige Aquarellfarbe z.B. von Stockmar (Bilder mit blauem Hintergrund)
Vorteil: Die Schüler können die stark verdünnte Aquarellfarbe selber auftragen. Die Ölkreide verblasst nicht.
Nachteil: Nicht so ergiebig, wie die Holzbeize und teuerer. Hält sich aber ebenfalls sehr lange!
C. Grüne Holzbeize (tannengrün) (alle Bilder mit grünem Hintergrund)
Vorteil: Günstig, reicht für mindestens 2 Klassen, tolle Farbeffekte und-verläufe, leuchtende Ölkreiden, trocknet sehr
schnell, hält im Schraubglas ewig.
Nachteil: Muss, weil Beize, bei jüngeren Schülern vom Lehrer aufgetragen werden, ältere können dies mit Kittel und
Gummihandschuhen selber. Grüne Holzbeize ist nicht immer im Baumarkt erhältlich. Ich bestelle besondere
Farbtöne immer und günstig im Internet.
Die genaue Beschreibung zur Holzbeize und deren Anwendung im Kunstunterricht findet ihr unter
Tipps und Tricks und Rezepturen.
Meine "Zauberfarbe" ist bei den Schülern sehr beliebt und ruft immer AHs und OHs hervor!
Diese wunderschönen Blumenbilder sind in der Jugendkunstschule- Tempelhof-Schöneberg entstanden.
Ein Besuch ist absolut empfehlenswert!!!
Denn anders, als im herkömmlichen Unterricht, haben die Schüler ein oder zwei ganze Vormittage Zeit, sich künstlerisch in einer kreativen Umgebung auszutoben.
Hier geht es zum aktuellen Programm der JuKS :
Dieses Projekt wurde von Praktikanten der UDK selbständig geplant und durchgeführt.
1. Doppelstunde
Die fertige Obstkiste der Studenten (siehe Kiste unten rechts) wird gezeigt und die einzelnen Arbeitsschritte werden besprochen.
Die Schüler gestalten nun zu zweit (altersgemischt) eine Obstkiste. Zunächst wird mit Acrylfarbe die Innen- und Außenseite der Kiste bemalt, sofern sie zu sehen ist. Dann erhalten die Schüler einen Fotokarton, um den Hintergrund mit Deckfarben zu gestalten.
2. Doppelstunde
Der fertige Hintergrund wird in die Kiste geklebt. Nun kann der Vordergrund gestaltet werden. Die gemalten Elemente benötigen einen "Aufsteller" (L), mit dem sie am Boden oder am Hintergrund befestigt werden.
3. Doppelstunde
Weitere Frühlingsboten wie Schmetterlinge oder Vögel können gemalt und in das Bild gehängt werden. Wer möchte, spannt eine Wäscheleine, an der Wäsche "zum Trocknen" aufgehängt wird.
Vorstellung der einzelnen Kisten am Ende der Stunde.
Mit seiner leuchtend gelben Farbe bringt ein Strauß Narzissen die Sonne in unseren Kunstraum. Jedes Kind erhält eine Narzisse, die nun ganz genau betrachtet und vorsichtig befühlt wird. Was ist so Besonderes an dieser Blume? Schauen wir einmal genau hin, es gibt so viel zu entdecken:
Die leuchtend gelbe Farbe der 6 Blütenblätter. In der Mitte der Blüte der Blütenkelch, ein wenig dunkler als die Blätter, mit einem gewellten Rand. Schauen wir hinein, entdecken wir Staubgefäße und den Blütenstempel. Der Stiel der Narzisse ist ganz gerade, oben dünn und dunkelgrün, unten dicker und heller grün. Unterhalb der Blüte können wir bei einigen Blumen noch ein Stück von der braunen Zwiebel (haut) erkennen aus der die Blume gewachsen ist. Wieso nennt man diese Blumen Osterglocken? Ihr Kelch sieht wie eine kleine Glocke aus und die Narzisse blüht in den Gärten meist zu Ostern.
Die Blumen werden zurück in ein Gefäß gestellt. Auf jedem Tisch steht nun ein kleiner Strauß.
Jedes Kind erhält ein DIN A2 Blatt ( weißer Fotokarton). Ohne Vorzeichnung!!! beginnen die Schüler damit, einzelne Osterglocken mit Ölkreide abzumalen. Die Form der Vase ist freigestellt, da die einzelnen Sträuße auf den Tischen in nicht sehr schönen Konservendosen stehen. Am besten beginnen die Schüler mit dem Malen der Blüten. Manche Schüler malen aber erst die Vase. Jetzt heißt es nocheinmal ganz genau hinschauen....
Hat man keinen dunkleren Gelbton für den Blütenkelch wird gemischt, man malt einfach Orange auf Gelb und verwischt beide Farben mit dem Finger! Genauso macht man es beim Stiel. Die Staubgefäße können mit weiß gemalt oder mit dem Zahnstocher in das Bild geritzt werden.
Der Hintergrund wird in beliebiger Farbe mit der breiten Seite der Ölkreide gemalt und zum Schluß mit Holzbeize in rot, blau, violett oder grün übermalt, wodurch alle Ölfarben "zauberhaft" zum Leuchten gebracht werden.
In der folgenden Doppelstundestunde greifen wir das Thema " Osterglocken" erneut auf:
Bei schönem Wetter bietet sich eine kleine Exkursion in die Vorgärten der Nachbarschaft an. Hier blühen schon eine Fülle verschiedener Blumen, die die Schüler mit großer Konzentration und Begeisterung abzeichnen.
Anschließend werden sie im Unterricht nachkoloriert.
Weitere Bildbeispiele zu diesem Thema:
Diese Blumenbilder sind ein paar Wochen nach unserem Besuch der WILDEN MALER Ernst Ludwig Kirchner, Ernst Heckel, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff im Brücke-Museum entstanden.
Man sieht, dass dieser Besuch noch nachwirkt und die Kinder nachhaltig beeindruckt hat:
Fantasieblumen blühen kreuz und quer und so gar nicht geordnet auf einer Wiese. Wilde Linien durchkreuzen und beleben die Bilder der Erst-und Zweitklässler. Wie die Brückemaler, umranden einige Drittklässler ihre Blüten mit Umrisslinien im Komplementärkontrast und auch der Hintergrund muss nicht perfekt ausgemalt werden. Ein paar weiße Stellen, die durch das Blättergewirr hindurchblitzen haben durchaus ihren Reiz und erhöhen die Dynamik des Bildes.
Schmetterlinge und Blumen aus Papier, Pappmaschee, Blumendraht und Transparentpapier
Der Schmetterlingskörper wird aus Zeitungspapier geformt, Stabilität erhält das Ganze durch das anschließende Umwickeln mit Malerkrepp und das abschließende Bekleben mit einer Lage festem weißen Papier. Die Flügel entstehen aus einadrigem Kupferdraht. Um sie später bekleben zu können, muss man die Flügel mit einen "Netz" aus Blumendraht umspannen. Dann werden sie mit Malerkrepp am Schmetterlingskörper befestigt. Der Schmetterlingskörper wird mit Acrylfarben bemalt.Die Flügel kaschiert man mit Transparentpapier , damit das Sonnenlicht durch sie hindurchschimmern kann. Die Blumenblüten werden im gleichen Verfahren angefertigt.
Anke Kremer
Kunstlehrerin
Stechlinsee-Grundschule
Rheingaustraße 7
12161 Berlin
ankekremer@gmx.de