Die Erstklässler haben zum ersten Mal Kunstunterricht. Da bietet sich eine Gruppenarbeit an, bei der die Ersties mit ihren Paten gemeinsam ein Bild gestalten. Das fördert die Kommunikation und die Kinder lernen sich so besser kennen.
1. Doppelstunde : Malen der Untergrunds
2. Doppelstunde: Buchstaben des eigenen Namens in Zeitschriften suchen und aussschneiden
3. Doppelstunde: Der Name wird gedruckt
Diese Einheit zählt zu einer der gefragtesten auf meiner Website.
In dieser Schülerarbeit (s.o.) ist die gesamte Geschichte wiedergegeben:
Einem roten Punkt wird es auf einem Ball zu langweilig und er möchte die Welt erkunden.
Er springt vom Ball und rollt durch das Gras, bis ihm auf einmal ein schwarz-weißes Ungetüm begegnet, vor dem er sich schnell verstecken muss...
In der nächsten Doppelstunde zeige ich den Schüler*innen Bilder von Paul Klee, in denen ebenfalls ein roter Punkt "versteckt" und zu sehen ist und davon gibt es zahlreiche. Ich zeige den Kindern mindestens 5 verschiedene Bilder mit rotem Punkt: Roter Ballon/ redballoon, 1922; Fischzauber/Fish Magic; Senecio; Der Rosengarten, 1920; Abenteuer zur See; ad marginem,1920
Das Bilderbuch Herr Klee und der rote Punkt kommt beim mir diesmal nicht zum Einsatz. Lieber erzähle ich den Kindern im Anschluss an die Bildbetrachtung Geschichten aus Paul Klees Leben.
Wer meine Seite kennt, hat diese Unterrichtsreihe schon unter Klasse 1-3, 2013/14 entdeckt, dort findet ihr auch eine genaue Beschreibung! Jetzt ist es an der Zeit, sie eimal zu wiederholen, aber in Variation.
1. und 2.Doppelstunde
3. und 4. Doppelstunde
Nach dieser Sensibilisierung und Übung werden nach den Ferien die Minimonster im Mustermix entworfen und gestaltet.
4. und 5. Doppelstunde
Minimonster im Mustermix (Teil 3), genaue Erklärung siehe Klasse 1-3, 2013-2014 !
Initiieren kreativer Prozesse durch Reduktion
Diese Kunststunden sind für mich immer ein Highlight!!
Ein Füllhorn voller Kreativität!
Möglicher Einstieg:
Tastsäckchen verteilen, in denen sich verschiedene Fahrzeuge befinden:
PKW, LKW, Traktor, Rennauto usw.
Durch das Tasten erraten die Kinder das Fahrzeug, dabei beschreiben sie, was sie fühlen:
Räder,Reifen, spitze Form, eckige Form, große Räder, fest, gebogen, rund ...
Die Autos werden aus den Säckchen genommen, gezeigt und weggelegt.
1.Arbeitsauftrag:
Legt ein Auto aus 5 Gegenständen, die ihr im Raum findet!
Legt euer Auto/ Fahrzeug auf das Papier mit der schwarzen Linie!
Durch die schwarze Linie legen die Kinder die Autos automatisch aus der Seitenperspektive.
Autos in der Seitenperspektive lassen sich individueller und einfacher gestalten als aus der Off-Sicht /Vogelperspektive.
Die fertig gelegten Autos werden von mir überprüft (Anzahl der Gegenstände) und fotografiert.
Erst dann darf ein neues Auto/ Fahrzeug gelegt werden.
Zwischenbesprechung:
Wenn möglich werden die ersten Fotos z.B. am Aktiveboard gezeigt und/oder Erfahrungen ausgetauscht:
Gleiche Räder--> sieht eher nach einem Fahrzeug aus, Ausnahme Trecker
Spitz zulaufende Form--> Rennauto
2 Rechteckige Formen --> eher LKW
Am Ende der ersten Doppelstunde zeige ich den Schüler*innen Bilder aus dem unter erwähnten Buch "Auto".
Nur das Auto aus einem Gegenstand (Titelbild) zeige ich noch nicht.
2. Doppelstunde
Betrachten der entstandene Fahrzeuge aus der ersten Stunde:
Welche Gegenstände wurden genommen? Welche Fahrzeuge wurden dargestellt? Kann man etwas verbessern, verändern? Ist das Auto zu erkennen?
Die Idee mit der Straßenlinie ist mir erst bei der Betrachtung der Bilder am Computer gekommen, in die ersten Bilder habe ich sie nachträglich eingefügt.
In dieser Doppelstunde verteile ich nun Fotokarton mit einer schwarzen Grundlinie.
2. Arbeitsauftag:
Legt ein Auto aus 4 Gegenständen!
3. Arbeitsauftrag:
Legt ein Auto aus drei Gegenständen, die ihr im Raum findet!
Jetzt wird das Auto/ Fahrzeug auf lediglich Räder und Karosserie reduziert.
Die Kinder sind wieder mit Begeisterung dabei, zumindest in der ersten Stunde.
Abschlussfrage: Wer kann ein Auto aus einem Gegenstand legen?
Ideen werden gesammelt, aber immer fehlen den Kindern die Räder.
Nun zeige ich das Titelbild auf dem ein Auto aus einem Maßband gelegt wurde...
Sebastian Cremers Bilderbüchlein Auto, ist im Verlag Herrmann Schmidt Mainz erschienen(978-3-87439-832-7) 15€.
Meine "Experten" begutachteten die zahlreichen gelegten Autos kritisch, äußerten sich zu den verwendeten Materialien und erfreuten sich an dem Einfallsreichtum!
Die Autobilder der Kinder werden später ebenfalls als Büchlein zusammengeheftet.
Die folgenden Fahrzeuge entstanden nach der Betrachtung des Buches:
Inspirierte Fünftklässler:
In den folgenden Doppelstunden werden wir Autos aus Recyclingmaterial basteln.
Dies geschieht in Gruppen- (max. 3 Kinder), Partner- oder Einzelarbeit.
Die Aufgabenstellung erfolgt am Anfang der Stunde:
Baut ein Auto aus den Gebrauchsgegenständen, die ihr in in den Kisten findet. Das Auto kann ein Fantasieauto sein! Euer Auto soll rollen können!
Die Schüler*innen überlegen, aus welchen Dingen sich ein Auto zusammensetzt:
Was muss man beachten, damit das Auto rollt?
Als erstes werden die passenden Rädern gesucht:
Zum Beispiel:
Als Verbindung (Achsen) wählen alle Schüler*innen Schaschlikspieße, da die auch vorhandene Strohhalme sich als zu instabil erwiesen. Wenn die Spieße nicht in die " Räder" gepickst werden können, wird Knete oder Heißkleber als Montagematerial verwendet.
Dann werden Dinge für die Karosserie gesucht.
In einer Zwischenbesprechung wird schnell klar, dass die Räder sich nur drehen, wenn die Achsen sich drehen.
Möglichkeiten werden ausgetauscht, wie man die Achsen so montiert, dass sie sich noch drehen:
Die Achsen werden zusätzlich mit Knete fixiert/ stabilisiert , so dass sie in den Löchern nicht hin und her rutschen
In der nächsten Stunde geht der Bau der Autos weiter!
2. Doppelstunde:
Die Probleme bei der Montage wurden in der letzten Stunde geklärt und am Anfang dieser Stunde noch einmal wiederholt. Nun bauen die Kinder ihre Fahrzeuge fertig!
Alle Fahrzeuge werden am Ende der Stunde präsentiert.
Die Kinder ziehen ihre Autos über den Tisch und zeigen, wie sie rollen und wie sie dies geschafft haben.
Die individuell gefundene Lösungen waren sehr spannend!
In einer der vorangegangene Stunden habe ich Porträtfotos von den Schüler*innen gemacht und ausgedruckt.
Eine Geburtstagsliste der Schüler*innen liegt parat.
1. Doppelstunde
2. Doppelstunde
3. Doppelstunde
Zum Schluß verstärke ich die Kalenderblätter etwa fünf cm an der oberen Kante. Ich loche die Blätter und binde sie mit zwei getrennten Schlaufen zusammen, so daß man sie später auch umschlagen kann.
In dieser Klasse starte ich das Schuljahr mit einer Collage. Ich möchte schauen , wie gut die Ersties schon mit der Schere umgehen können, wie groß ihre Konzentration und ihre Ausdauer ist.
Nach dem Vorlesen der Geschichte von Dr. Seuss: Jeder Tag hat eine Farbe entscheiden die Schüler*innen sich für eine Farbe oder den bunten Tag. Das Buch ist leider im Handel nicht mehr erhält! Alternativ kann man auch
Das Farbenmonster von Anna Llenas vorlesen. Ein wunderschönes Buch, bei dem es ebenfalls um Farben und Gefühle geht und das Anlass zu intensiven Unterrichtsgesprächen gibt!
Die Unterrichtsreihe " Mein Traum vom Fliegen" teilt sich in drei Schwerpunkte:
1. Doppelstunde
Zu Beginn der Stunde lese ich den Kindern die Geschichte von Hamid und dem Zauberteppich (kann ich auf Anfrage gerne zumailen) vor. Hamid ist neu in der Klasse und kann als einziger die arabischen Schriftzeichen auf dem alten Spielteppich lesen, die sich als Zauberspruch entpuppen. Der Teppich verwandelt sich in einen Zauberteppich und nimmt alle Kinder der Klasse mit auf die Reise.
Wir sprechen über die Geschichte und überlegen, wohin die Reise gehen soll:
Die Oma in Lettland besuchen, zum Lieblingsurlaubsort oder ans Meer , ins Legoland, einmal den Mount Everest sehen, ins Weltall fliegen, nein!noch besser!!! zur Fußball-WM nach Russland... Alles kein Problem, der Teppich bringt uns überall hin!
Da wir keinen Teppich besitzen, müssen wir uns den Zauberteppich selber weben und damit beginnen wir in dieser Doppelstunde.
Wir bereiten die Papierbögen vor, die wir zum Weben des Teppichs brauchen. Nach einer kurzen Einführung der Technik, verteile ich Gouachefarben (Alternativ gehen auch Deckfarben siehe Videoclip unten) nach Wahl auf Plastikteller. Mit ihrem Plastikspachtel verteilen die Kinder die Farben auf das Papier. Eine ganz neue Erfahrung. Die Farben mischen sich unterschiedlich, manche Kinder erhalten nur "Schmuddelfarben", bei anderen leuchten die Farben. Was ist passiert? In einer kurzen Zwischenbesprechung klären wir das Phänomen: Wenn man alle Farben mischt, erhält man graubraun, auch wenn man Rot/Grün, Violett/Gelb oder Blau/Orange mischt werden die Farben schmuddelig. Die ersten Erfahrungen und Erkenntnisse zu den Komplementärfarben sind gemacht!
Jedes Kind braucht am Ende der Stunde zwei gespachtelte Papierbögen. Aber die meisten gestalten vor Begeisterung viel mehr!
Zur nächsten Stunde werden die getrockneten Blätter unter einem Stapel Bücher geglättet.
2. Doppelstunde
Am Anfang der Stunde zeige ich den Kindern ein fertig gewebtes Stück vom Teppich. Die Kinder wollen gerne kontrastreiche Farbbögen verweben, deshalb sortieren wir die Bögen nach rot/pink/orange und blau/grün/lila Tönen
Das Ineinanderweben der beiden Papierbögen mache ich Schritt für Schritt vor:
Alle Teppichstücke zusammen arrangiere ich gemeinsam mit Schüler*innen auf Paketpapier und klebe sie mit Tapetenkleister und breitem Pinsel fest. Es sind so viele Teile zusammengekommen, dass ich beide Seiten des
" Teppichs" bekleben muss.
Ich lasse einen kleinen Rand, der später von den Kindern in Fransen geschnitten werden kann. Unser Zauberteppich ist ist größer ( 1,20m x 0,80m), als ich dachte!
In diesem kleinen Video zeige ich das Einfärben des Papiers (hier mit Deckfarben) und das Weben der einzelnen Teppichteile.
3. Doppelstunde/4. Doppelstunde/5.Doppelstunde
Hintergrund
"Reisewunschort-Bild", Flaggen, Wahrzeichen von Ländern (aus Illustrierten)
Die Kinder malen zu zweit oder alleine den Ort, in den sie reisen möchten auf A4 oder A3 oder noch größer (der Himalaya passt einfach nicht auf A3!!)
Ich habe mit Ölkreide malen lassen, da ich alle Bilder auf weißem Papier zu einem ganzheitlichen Bild arrangieren möchte. Um eine einheitliche Wirkung zu erzielen, färbe ich den Hintergrund der Bilder und den weißen Untergrund mit grüner Zauberfarbe (Holzbeize) ein. Dasselbe mache ich mit dem Himmel (blau) und dem Weltall (schwarz).
Ist der Hintergrund fertig, wird er an unsere Korkpinnwand gepint . Den schweren Zauberteppich befestige ich mit zahlreichen langen Stecknadeln auf dem Hintergrund. Da die Kinder ihre Bilder in sehr unterschiedlichem Tempo fertig haben, dürfen noch die entsprechenden Flaggen zu den Ländern gemalt werden . Ein Flaggenbuch besitze ich schon lange , es ist zur Fußball-WM immer stark gefragt ;). Zusätzlich stelle ich noch Kopien von Flaggen aus dem Internet zur Verfügung. Es entbricht ein Flaggenmalfieber. Eine andere Gruppe sucht in Zeitschriften nach Wahrzeichen von Städten und schneidet diese aus.
In einer dieser Stunden mache ich noch ein Gruppenfoto von den Kindern. Dazu schiebe ich Tische zusammen, die unseren Teppich darstellen sollen. Die Kinder betrachten staunend den Fußboden im Kunstraum und lassen sich in luftiger Tischhöhe den Wind um die Nase wehen! Ausgeschnitten ( Postergröße) nimmt die Klasse auf dem Zauberteppich platz. Zum Schluss werden Flaggen und Wahrzeichen ins Bild geklebt
Kinder,die fehlten, werden nachträglich fotografiert und ins Gemeinschaftsbild eingefügt.
Unterrichtsaufbau:
Im Anschluss zeige ich den Schüler*innen Kunstwerke von Marc Chagall :
Der Spaziergang, Die fliegenden Liebenden über Vitebsk, Birthday
Alle Bilder zeigen fliegende Personen, in diesem Fall Marc Chagall und/oder seine Verlobte Bella.
Gemeinsam überlegen wir, wieso diese Personen fliegen und die Kinder sehen schnell, wie glücklich die Menschen auf den Bildern wirken ....
Das Flugalong,
Antje Bohnstedt,
Oerll Füssli Verlag,
12,95€
Eigentlich hat mich der Name dieses Bilderbuches zu der Reihe "Mein Traum vom Fliegen" inspiriert.
Den Anfang der Geschichte lese ich den Kindern vor, ohne die Bilder (auch das Titelbild) zu zeigen.
In der Geschichte geht es um Freunde, die sich aus Teilen vom Schrottplatz ein Flugalong bauen und mit ihm in die Luft fliegen und dann einige Abenteuer erleben (kann man sich auch selber ausdenken).
Arbeitsauftrag:
1. Doppelstunde:
Wie könnte dein Flugalong aussehen?
Zeichne dein Flugalong
Erste Skizzen zu einem Flugalong werden erstellt (Partner - oder Einzelarbeit)
Schlussbesprechung: Betrachtung der Bilder, Erläuterung der Besonderheiten: Antrieb, "Design" etc.
2. Doppelstunde:
Arbeitsauftrag:
3./4. Doppelstunde:
5. Doppelstunde
..... und nachdem alle Flugalongs fertig sind, wird die Geschichte zu Ende gelesen!!!
Eine weitere Idee:
Jedes Kind erhält ein Foto seiner Flugmaschine und malt ein Bild (Himmel/ über der Stadt/ Landschaft) mit Deckfarben . Das Bild der Flugmaschine wird zum Schluss in das gemalte Bild hineingeklebt!
6. Doppelstunde
In dieser Doppelstunde legen die Kinder Körper aus Gegenständen, die sie im Kunstraum finden.
Am Anfang der Stunde spielen wir Hampelmann und schlagen mit den Händen auf die Oberschenkel, ganz schön lang sind unsere Arme!
Beim Legen sollen die Körperproportionen beachtet werden, der Hals wird dann doch leider immer wieder vergessen!
Die Körper werden fotografiert, die Materialien am Ende der Stunde wieder einsortiert.
Aufgabe ist es, in Zeitschriften nach Gegenständen zu suchen mit denen sich ein Körper darstellen lässt.
Dabei ist eine symmetrische Anordnung der Gliedmaßen nicht unbedingt erforderlich. Besonders skuril und surreal wirken die Figuren, wenn man die Köpfe mit menschlichen Augen und Mündern beklebt.
Den Draht habe ich bereits zugeschnitten und verteilt, je nach Größe der Puppen benötigen die Kinder zwei 25-30cm lange Stücke.
1. Drahtfigur
Ich mache die einzelnen Arbeitsschritte mit den Kinder zusammen und ganz langsam vor, dennoch ist es eine kleine motorische Herausforderung für manche Schüler*innen, andere kommen problemlos damit zurecht, unabhängig von der Altersstufe. Beim ersten Drahtstück werden die Enden aufeinander gelegt und der Draht im obere Bereich gedreht, so dass eine Schlaufe (Kopf) entsteht, die beiden Enden sind die Beine. Das zweite kürzere Drahtstück wickelt man unterhalb der Kopfes mehrfach um den ersten Draht, dies werden die Arme. Sind sie zu lang, schneidet man sie einfach mit der Zange ab.
2. Füllen der Figur mit Alufolie
Im nächsten Schritt wir der Draht mit Alufolie umwickelt und die Figur dadurch in Form gebracht.
3. Fixieren der Folie mit Kreppklebeband
Die Alufolie wird mit Klebeband umwickelt und fixiert. Jetzt ist die kleine Biegefigur fertig!
4. Bemalen der Figur mit Deckfarben
Ich bespreche mit den Kindern, wie man Hautfarbe mischt: Orange, Rot und Deckweiß
Die Biegepuppe wird bemalt.
5. Bekleiden der kleinen Skulptur
Nach dem Trocknen der Farbe kann mit der " Bekleidung" der kleinen Skulptur begonnen werden.
Die Kinder entwickeln hier ganz unterschiedliche Vorgehensweisen:
Dann werden Accessoires hinzugefügt: Taschen, Mützen, Engelsflügel, Skateboard usw.
Die Kinder lieben ihre kleinen Püppchen!
Die Idee zu dieser Unterrichtsstunde kam mir, als ich das kleine Bilderbuch Die grüne Kiste von Gundi Herget und Katharina Staar ( 8,99€) entdeckt habe.
Fiete soll sein Zimmer aufräumen. "Immer dieser Saustall", schimpft Mama und stellt eine grüne Kiste in sein Zimmer. Da soll Fiete jetzt all sein Spielzeug hineinräumen. Natürlich hat er dazu überhaupt keine Lust. Blöde Kiste!! Aber die Kiste ist ja gar keine Kiste. Fiete klettern hinein und die Kiste verwandelt sich...
Ich lese den Schüler*innen nur den Anfang der Geschichte vor. Dabei achte ich darauf, dass die Kinder das Titelbild nicht sehen. Jeder soll später eigene Ideen entwickeln. Als Fiete in die Kiste steigt, bitte ich die Schüler*ìnnen, die Augen zu schließen: Stell dir vor, du bist Fiete und kletterst in die Kiste, du sitzt jetzt in der großen grünen Kiste, was könnte passieren? Was wird wohl aus der Kiste? ....Öffne die Augen, hast du schon eine Idee? Was glaubst du, ist aus der großen grünen Kiste geworden? Verrate deine Idee nicht!! Drehe das kleine Blatt vor dir um. Schneide die grüne Kiste aus, klebe sie auf das weiße Blatt und male, was du dir vorgestellt hast.
Natürlich wollen einige Kinder gerne mitteilen, welche Idee sie haben, deshalb gehe ich herum.Sie dürfen sie mir ins Ohr flüstern.
Nicht alle Kinder sind gleichermaßen fantasiebegabt, nicht alle haben sofort eine Idee. Diese Kinder brauchen zusätzliche Unterstützung. Ich bitte jeden einzelnen ( 2-3 Kinder) noch einmal die Augen zu schließen und beschreibe die Situation genauer. Eventuell müssen wir gemeinsam überlegen...!
Am Ende der Stunde, die Kinder sind schon ganz gespannt in was sich Fietes Kiste verwandelt hat, lese ich die Geschichte zu Ende vor und zeige den Kindern die Bilder. Danach stellen die Kinder ihre eigenen Ideen und Bilder vor.
Solche Assoziationsübungen findet ihr recht häufig auf meiner Seite, sie sind , finde ich, ungemein wichtig, da sie die Fantasie der Kinder anregen und kreatives Denken initiieren, beides trainierbare Fähigkeiten!!
Die folgenden Bilder zeigen die vielfältigen Ideen der Kinder aus der JüL8 und JüL6.
Türme erfüllen die unterschiedlichsten Funktionen:
Noch ist unklar, seit wann der Mensch Türme baut, aber das der Turm ihm durch seine überlegene Position Vorteile bietet, ist dem Menschen schon seit langem klar.
Der älteste archäologische Fund eines Turmes stammt aus dem Jahr 7500 v. Chr.: der Turm von Jericho.
Einer der bekanntesten Türme der Menschheit, der Turm zu Babel wurde 600 v. Chr. fertiggestellt. Im Mittelalter dienten Türme der Überwachung römischer Grenzanlagen. Sie wurden aber auch zu Prestigezwecken gebaut, wir z. B im sogenannten " Manhattan" der Toskana, in San Gimignano.
Der Pariser Eiffelturm ist ein Symbol für die Industrielle Revolution, durch moderne Baustoffe wie Stahl und Beton war seine Konstruktion etwas vollkommen Neues.
( aus: www.planet-wissen.de-architektur)
Auch Berlin ist eine Stadt der Türme. Der Fernsehturm auf dem Alexanderplatz ist zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden, der Grunewaldturm ein beliebtes Ausflugsziel, der Radarturm auf dem Tempelhofer Feld besticht durch seine Funktionalität oder aber , in unserer unmittelbaren Umgebung, der "Bierpinsel", der wohl bunteste Turm in ganz Berlin.
In den nächsten Stunden werden sich die Schüler*innen mit dem Bauen von Türmen und im Anschluss mit der Bedeutung von Türmen sowie einigen der zahlreichen Berliner Türme beschäftigen.
Nachdem jedes Kind eine große Pappe erhalten hat, lautet der Auftrag, daraus -nur mithilfe der Schere- einen stabilen Turm zu bauen! Dabei darf die Pappe in mehrere Teile zerschnitten werden.
Die Stabilität des Turmes wird in einem besonderen Testverfahren überprüft: Ich gehe -wie der böse Wolf in der Geschichte von den drei kleinen Schweinchen- herum und puste ! Was für allgemeine Spannung und Freude sorgt, so dass mir bald der Atem ausgeht ;)!
Das Bauen kann in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit erfolgen.
Ich lasse die Schüler*innen 10 Minuten frei experimentieren, dann unterbreche ich die Arbeit für eine kurze Zwischenbesprechung, in der sich die Kinder über ihre verschiedenen Techniken austauschen und sich Tipps von ihren Mitschüler*innen abholen!
In jeder Klasse findet sich mindestens eine Gruppe, die das Steckprinzip (Einschnitte in den Pappen) anwendet und bald zeigt sich hier der Vorteil beim Bauen, die Türme sind am Stabilsten (wenn man für ein gutes Fundament gesorgt hat) und man kann sehr hoch bauen, so wird das erfolgreiche Steckprinzip sehr schnell von den anderen Gruppen kopiert.
Am Ende der Stunde präsentieren alle Schüler*innen ihre Türme und erläutern ihre Bauweise.
Mancher Turm wurde zum Schluss bemalt und in eine Skulptur verwandelt, nicht immer entstand ein "echter" Turm, aber immer ein sehenswertes Bauwerk!
Die Unterrichtsreihe " Türme" wird in dieser Stunde fortgesetzt!
Die Kinder dürfen allein, in Zweiergruppen, maximal Dreiergruppen arbeiten.
Jede Gruppe erhält eine halbe Packung Spaghetti und Knete.
Aus diesem Material sollen die Kinder Türme bauen. Diese Aufgabe erweist sich als weitaus schwieriger, als das Bauen von Türmen aus Karton. Die Spaghetti zerbrechen sehr leicht!
Mit der Knete werden die Spaghetti am Boden befestigt und miteinander verbunden.
Nach einer experimentellen Phase von ca. 10 Minuten tauschen wir unsere Erfahrungen aus:
Trotz der schwierigen Aufgabe lassen sich die Schüler*innen nicht entmutigen und fangen, auch wenn ihr Turm mehrfach einstürzt, immer wieder neu an. Die Aufgabe, einen (hohen) Turm zu bauen, ist eine echte Herausforderung, aber unabhängig von der Altersstufe zu bewältigen. Die Erstklässler zeigen sich in ihrem Ideenreichtum und ihren Einfällen genauso pfiffig, wie die Zweit-und Drittklässler. Jeder bewältigt die Aufgabe auf seine individuelle Weise. Konzentration und motorisches Geschick ist bei allen gefragt.
Am Ende werden die fotografierten Türme abgebaut, einen Transport nach Hause würden diese fragilen Bauwerke leider nicht überstehen!
Auch in der dritten Doppelstunde bauen wir Türme, denn die Motivation der Schüler*innen ist ungebrochen.
Diesmal wird die Klasse in drei altersgemischte Gruppen aufgeteilt. Dabei müssen die Schüler*innen kommunizieren, miteinander kooperieren, aufeinander Rücksicht nehmen, sich absprechen und einigen, das ist nicht immer einfach!
Die Türme sollen aus einzelnen Zeitungsblättern und Klebeband gebaut werden. Nach einer kurzen Experimentierphase findet, wie immer, eine Zwischenbesprechung statt. Die Resultate sind für die Kinder unbefriedigend, alle Falt- und Rollvarianten bieten nicht genügend Stabilität für den Turmbau. Gemeinsam überlegen wir Verbesserungsvorschläge, am Ende zeige ich den Schüler*innen ,wie man das doppelte Zeitungsblatt in der Mitte faltet und dann ganz eng zusammenrollen muss (am besten über Eck anfangen), um die größtmögliche Stabilität zu erreichen. Nun werden in jeder Gruppe zahlreiche "Stäbe" produziert und es wird mit dem Bau des Turmes begonnen. Die Herausforderung besteht darin, einen sehr hohen Turm zu bauen!
Zum Ende der Stunde merken alle, wie wichtig jedes einzelne Gruppenmitglied ist. Als der Countdown der letzten Minuten läuft, hat die Aufregung alle erfasst und hektisch werden Versuche unternommen, den Turm noch ein wenig höher zu bauen! Der einen Gruppe gehen dabei die Zeitungs"stäbe" aus und es muss in Windeseile nachgerollt werden. Da ist jede Hand gefragt! Nur gemeinsam ist man erfolgreich, das ist die Erkenntnis dieser Stunde!
Und nicht nur der höchste Turm hat gewonnen, es gibt auch einen Gewinner für die stabilste Konstruktion und das ausgefallenste Design. Eine "Medaille" für tolle Gruppenarbeit haben sich sowieso alle verdient!!!
In der nächsten Stunde werden wir uns verschiedene berühmte Türme und auch Berliner Türme anschauen und uns mit dem Künstler und Architekten Friedensreich Hundertwasser, seinen Zwiebeltürmen und seiner besonderen Architektur beschäftigen.
Die Erkenntnisse über die Architektur von Friedensreich Dunkelbunt Regentag Hundertwasser fließen in das Malen der Türme mit ein, aber der eigenen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die Türme dürfen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit gemalt werden.
Dazu werden, wenn gewünscht, mehrere Pappen mit Paketklebeband aneinander geklebt.
In der zweiten Doppelstunde wollten die meisten Schüler*innen ihren Turm verlängern, der höchste Turm hat jetzt eine Länge von zwei Metern erreicht!
Anke Kremer
Kunstlehrerin
Stechlinsee-Grundschule
Rheingaustraße 7
12161 Berlin
ankekremer@gmx.de