In dieser Unterrichtseinheit beschäftigen wir uns mit Zufallstechniken. Der Zufall ist eine optimale Voraussetzung zur Förderung von Kreativität. Aber auch der Zufall ist beeinflussbar, so wählte Max Ernst besondere Strukturen bei der Frottage oder Flächen bei der Decalcomanie aus, die er reizvoll fand und die ihn inspirierten.
Dieses französische Wort bedeutet " Abziehbild". Die Decalcomanie ist ein künstlerisches Abklatschverfahren. Man bestreicht ein Blatt Papier mit flüssiger Farbe und legt einen Papierbogen oder eine Glasscheibe darauf, dann schiebt man das Papier oder die Glasplatte hin und her und hebt sie ab. So entstehen Mamorierungen und fließende Farbverläufe.
Max Ernst ist einer der berühmten Künstler, der diese Zufallstechnik für seine großen Werke anwendete, indem er sich die abgeklatschten Farbflächen so lange ansah, bis er neue Bilder und Visionen darin erkannte.
Die Schüler benötigen für diese Technik Zeichenpapier mit einer glatten Oberfläche, wie sie z.B. alte Kalenderblätter haben. Die so entstehenden Farbverläufe regen die Fantasie der Schüler ungemein an, mit einem Fineliner entlocken sie ihren Bildern fantastische Tiere und Menschen , Monster und andere skurrile Dinge!
Dieser Doppelstunde folgte eine weitere zum Thema "Zufallstechniken":
Der Begriff Frottage kommt von dem französischen Wort frotter, das heißt "reiben". Frottage ist eine Abreibetechnik für Bleistiftzeichnungen. Ein Blatt Papier wird über einen Gegenstand oder eine strukturierte Oberfläche gelegt. Dann reibt man mit einem weichen Bleistift vorsichtig über das Papier, so dass die Oberfläche sich auf das Papier überträgt.
Max Ernst war der Erste, der die Frottage künstlerisch einsetzte und weiterentwickelte.
Durchführung:
Zu Beginn der Stunde präsentiere ich den Schülern eine Sammlung verschiedenster Dinge: Holzreste mit besonderer Maserung, Tapeten mit erhabenen Mustern, Legoplatten, Kämme, Maschendrahtreste etc., ein weißes Blatt Kopierpapier und ein (weicher) Bleistift liegen auf dem Tisch. Was kann man mit diesen Dingen anstellen? Sollte kein Schüler die "Rubbel"technik nennen, lege ich eine Cent-Münze zu den Materialien. Spätestens jetzt, wird ein Schüler auf die Technik kommen und er wird aufgefordert, sie vorzumachen. Weitere Kinder probieren die Abreibetechnik mit verschiedenen Materialien aus. Dabei beobachten und besprechen wir die verschiedene Stifthaltung. Welche ist am besten geeignet
(Pfötchengriff/von oben)? Wieviel Druck ist nötig (mittlerer Druck, je nach Untergrund, sonst entstehen Löcher im Papier)? Was muss ich sonst noch beachten, damit die Struktur gut zu erkennen ist (enge Strichführung)?
Ich führe den Begriff der Frottage ein. Nun dürfen die Schüler mit dem Material experimentieren und auch im Klassenraum und auf dem Flur nach unterschiedlichen Strukturen suchen. Arbeitsauftrag ist, möglichst viele verschiedene Strukturen zu finden und auf einem A4 Blatt zu sammeln.
Am Ende der Stunde betrachten wir die Bilder und die Wirkung der Strukturen, wie gut sind sie zu erkennen und woran liegt dies?
(Kann auch als Zwischenreflexion stattfinden)
Ich zeige den Schülern Bilder von Max Ernst:
Die Libelle; Alles Vergessen; Muschelbau, Holzvogel und Augenfisch
Die Schüler erkennen, dass Max Ernst die Frottagetechnik gezielt verwendet hat, um bekannte aber auch fantastische Kreaturen zu erschaffen. Wichtig! Es sind keine Umrisslinien zu erkennen! Max Ernst hat seine Figuren aus der Technik heraus entwickelt und nicht vorgezeichnet! Dies gilt auch für die Schüler, sie dürfen nun fantastische oder reale Tiere mit Hilfe der Frottage entstehen lassen.
Zunächt wird der Hintergrund des Bildes mit Hilfe der Decalcomanie gestaltet. Man gibt auf die Plexiglasplatten einige Farbkleckse (Gouache). Das Papier wird auf die Scheibe gelegt und hin und her geschoben. Nach dem Trocknen bemalen die Schüler die noch weißen Bereiche mit Deckfarben ihrer Wahl.
Assoziativ wählen die Schüler ein Thema zu ihrer Hintergrundlandschaft. Woran erinnern dich die Farbverläufe? (Insel, Unterwasserlandschaft, Berge…)
Die einzelnen Bildelemente zu ihrem Thema entstehen mit Hilfe der Frottage.
Ausblick:
Nach der Fertigstellung der Bilder werden die Schüler weitere Bilder von Max Ernst ( z.B. Das Auge der Stille oder Gastmahl der Sphinx) und seine Biografie kennenlernen.
Zum Abschluss schauen wir uns den Film " Max Ernst" von Peter Schamoni an.
Nach dem Anfertigen der Hasenskulpturen (siehe unter Ostern) ist in der Klasse 4b das Klebeband- Klebefieber ausgebrochen. Es wurden federleichte Bälle und durchsichtige Federtaschen kreiert. Teekannen in Aladins Wunderlampe verwandelt und verschiedene Tierformen verpackt.
Diese spezielle Technik, mit Hilfe von Klebeband Skulpturen herstzustellen, habe ich auf der Osterseite genau beschrieben.
Zunächst zeichnen die Schüler mit weichem Bleistift (2b-6b) ihr Portrait formatfüllend auf ein DIN A4 Blatt. Jeder Schüler hat einen Spiegel, in dem er sich genau betrachtet. Für die Augenhöhe ziehen die Schüler eine Mittellinie durch ihre vorgezeichnete Gesichtsform, sonst geraten die Augen zu hoch und sitzen auf der Stirn! Die Oberkante der Ohren auf Augenhöhe zeichnen lassen.
Ist das Portrait fertig (nach ca. 3 Doppelstunden!), wird der Hintergrund auf einem Extra DIN A3 Blatt in den Lieblingsfarben gemalt. Das Portrait wir ausgeschnitten und an die untere Kante des Blattes geklebt. Als nächstes suchen sich die Schüler ihre Geburtstagszahlen aus der Kopiervorlage, malen und ( mit Filzstift oder Jaxonkreide) schneiden diese aus und kleben sie oberhalb ihres Portraits auf. Die obere Kante des Blattes muss ca. 7cm frei bleiben, da ich den Kalender dort loche und zusammenbinde. Wer fertig ist, kann noch seine Hobbies auf ein Extrablatt malen, ausschneiden und damit das Bild weiter verzieren.
Hier gibt es die Kopiervorlagen für die Zahlen ( Download 6 und 7)
Arbeitsschritte:
1. Doppelstunde
2. Doppelstunde
Die Kinder haben begeistert mitgearbeitet und das Kleistern war für viele neu und der Hit!
Liebe Grüße nach Basel und danke, Judith, für diese tolle Idee!
Das tolle Sonnenblumenbild war einfach zu schade, um es zu zerschneiden oder wegzuwerfen. Deshalb kam uns die Idee, es meistbietend zu versteigern! Zahlreiche Angebote gingen ein! Das Höchstangebot von 81€ kam in die Klassenkasse, so profitierten alle Kinder von dem Verkauf. Gleichzeitig war das große Interesse an dem Bild eine unglaubliche Wertschätzung für die künstlerische Arbeit der Kinder!
Danke, an alle Eltern, die mitgeboten haben!
Anke Kremer
Kunstlehrerin
Stechlinsee-Grundschule
Rheingaustraße 7
12161 Berlin
ankekremer@gmx.de