Schon seit langem hege ich die Idee, den Flurbereich vor dem Kunstraum und auch die Tür zum Kunstraum zu gestalten und thematisch passend zu definieren.
Dazu habe ich verschiedene Angebote in der Klasse gemacht:
1. Braune Pappbuchstaben konnten bemalt und innen und außen über den Türrahmen geklebt werden, um den
Kunstraum zu kennzeichnen.
2. Kunstpaletten konnten mit verschiedenen Sprüchen oder Motiven bemalt werden ( Flurdeko)
3. "Riesige" Buntstifte und Scheren konnten hergestellt werden und bemalt werden.
Buchstaben
Für die Buchstaben gab es einen Wettbewerb.
Die Kinder haben Entwürfe zu den Buchstaben gemacht und die Klasse hat die 10 besten Entwürfe ausgewählt,
die dann von den entsprechenden Kindern umgesetzt wurden.
Die braunen Buchstaben wurden erst weiß grundiert und dann mit Acrylfaben/ Pinsel und mit Poscastiften bemalt.
Künstlerpaletten
Ich selber besitze ein große Palette, die als Vorlage diente (Umrisszeichnung auf Pappe).
Man kann die Kinder aber auch Paletten zeichnen lassen, durch die unterschiedelche Größe könnten die Paletten noch interessanter wirken.
Die Papp-Palette wird mit Papier und Kleister kaschiert und nach dem Trocknen bemalt.
Riesige Bleistifte/ Scheren
Hier hatte ich von einem sehr netten Mitarbeit der Firma Boesner einen riesigen Bleistift (siehe Bild) und eine große Dekoplastikschere geschenkt bekommen.
Mit Paketklebeband umwickelt ( die Technik beschreibe genau ich unter Weihnachten/Weihnachtsstiefel) haben wir von der Schere und dem Bleistift die Form abgenommen, sie kaschiert (Papier/ Kleister) und bemalt.
Da ihr ja nicht solche riesigen Gegenstände (Bleistift/ Schere) habt,
könnte man selber eine große Pappschere als Vorlage herstellen,
auf Pappe übertragen und von den Kindern ausschneiden lassen.
Anschließend auch hier das ganze kaschieren und bemalen.
Die Bleistift könnte man aus Pappe rollen, kaschieren und bemalen.
Ein ähnliches Projekt habe ich mit dem Naturwissenschaftlichen Raum vor.
Das Thema begeistert meine Schüler*innen immer.
Doch es ist harte Arbeit!
Viele Kinder denken, ihre Zeichnung sei nach einer Doppelstunde fertig, doch meist liegt noch ein langer Weg vor ihnen.
Es gilt, die richtigen Proportionen zu erkennen und in der Zeichnung zu berücksichtigen.
Die Zeichnung soll der Originalvorlage so genau wie möglich entsprechen.
Immer wieder werden die Schüler*innen von mir zurückgeschickt, um Korrekturen vorzunehmen.
Die Geduld und Belastbarkeit der Kinder wird aufs Äußerste strapaziert.
Doch dieses Thema schult das genaue Sehen ungemein.
Auch das Zeichnen von Fell ist nicht einfach. Hierbei helfen die Zeichenradierer.
Hell und Dunkel/ Licht und Schatten können mit den verschiedenen Härtegraden der Zeichenbleistifte umgesetzt werden.
Zudem zeige ich zeige den Kindern, wie sie mit einer Kreuzschraffur Teilbereiche verdichten und damit dunkler wirken lassen können.
Am Ende sind alle Kinder sehr stolz über ihre Leistung.
Zu recht!!
TIPP: Zeichenbücher für Kinder vereinfachen die Tierdarstellungen zu sehr.
Besser ist es, die Tiere von einem Foto abzeichnen zu lassen oder Zeichenbücher für Erwachsenen zu nehmen.
Am Anfang der Einheit konfrontiere ich die Kinder mit dem neuen Thema.
Zunächst wollte ich die Einheit nur aus "Müll wird Kunst" nennen und weiter thematisch keine Vorgaben machen.
Aber dann war mir dies doch zu vage. Manchen Klassen fällt es leichter, sich zu einem konkreten Thema Gedanken zu machen und Phantasien zu entwickeln.
So habe ich das "Müllthema" eingeschränkt und den Kindern den Auftrag gegeben, aus dem gesammelten Haushaltmüll Tiere zu gestalten.
Unterrichtsschritte:
Bei dieser Einheit waren einige Kinder schon nach ca. 3. Doppelstunden fertig. Bei anderen dauerte der Ideenfindungs-Prozess sehr lange, die Ideen stellten sich erst nach und nach und mit Unterstützung ein.
Kreatives Denken kann trainiert werden, umso wichtiger sind diese Art von Themen, gerade wenn es einigen Kindern noch schwerfällt.
Welche Dinge liegen mir am Herzen?
Was oder wer ist wichtig für mich?
Welche Lieblingsdinge habe ich?
Welchen Lieblingssport?
Was ist mein Liebelingstier?
All diese Fragen stellen wir uns am Anfang der Stunde.
Ich präsentiere den Kindern die kleinen weißen Schachteln (11x6 x2cm, Bastelbedarf), aus denen wir ein Gemeinschaftsbild mit all unseren Lieblingsdingen gestalten wollen.
Da diese Dinge besonders wertvoll für uns sind, erhalten sie auch eine wertvolle Farbe: Gold
(Das Bemalen mit der Goldfarbe war sehr mühselig!
Ich habe die Schachteln teilweise mit Hilfe der Kinder, aber auch alleine bemalt, da die Farbe nicht richtig deckend war.
Letztendlich war mehr Gold auf unseren Händen als auf den Schachteln ,-)
Für unsere Schachtelbilder habe ich Kopiervorlagen mit mehreren Rechtecken in dem Maß der Grundfläche angefertigt.
Die Kinder schneiden ein oder mehrere Rechtecke aus, bemalen sie und kleben sie in die Schachtel.
Die "Schachtelhülle" dient nur zur Dekoration.
In der 2. Doppelstunde legen einige Kinder aus allen Schachteln ein Herz, das all unsere Herzensdinge vereint.
Die Schachteln werden mit der Niedrigtempertatur-Heißklebepistole auf 1oder 2 große Fotokartons ( je nach Schachtelgröße) geklebt.
Nach unserer wunderschönen Klassenfahrt auf die Insel Föhr war die Motivation der Kinder groß, Tiere der Nordsee zu gestalten, die sie zum Teil selber gesehen haben. Aber die Auswahl des zu gestaltenden Tiers war natürlich frei.
So tummelten sich auf den Tischen bald zahlreiche große und kleine Robben, riesige Seesterne , aber auch gefährliche Haie , geheimnisvoll leuchtende Quallen, freche Möwen und seltene Schweinswale.
1. und 2. Doppelstunde
3. und 4. Doppelstunde
5. und 6. Doppelstunde
7. und 8. Doppelstunde
Zum Aufhängen - wie ich ursprünglich dachte- sind die Skulpturen zu schwer. Nylonfäden würden reißen.
Das Thema Weltraum hat uns in Nawi gefühlt eine unendliche Zeit während des zu Hause-Unterrichts begleitet.
Umso schöner war es dann, endlich auch im Kunstunterricht mit unseren Weltall-Skulpturen weitermachen zu können.
Das Thema habe ich bewusst offen gehalten.
Alles was zum Weltraum gehört, konnte gebastelt werden.
Lediglich Planeten oder Sterne habe ich ausgenommen, da diese als Differenzierungsaufgabe für das Gemeinschaftsbild gemalt werden sollten.
Partnerarbeit war aufgrund der Coronamaßnahmen leider nicht gestattet, aber so hat nun jedes Kind seine eigene Skulptur und kann diese nach der Ausstellung mit nach Hause nehmen.
Nach ungefähr 8 Doppelstunden sind jetzt alle Skulpturen fertig.
Hier findet ihr einige Bilder aus dem Entstehungsprozess:
Und hier die fertigen Weltall-Skulpturen!
Eine wichtige Aufgabe des Kunstunterrichtes ist die Schaffung eines Bilderpools im Gedächtnis der Kinder!
Ein: " Das kenne ich doch", ein: "Das habe ich schon gesehen", vielleicht sogar ein: "Ich weiß, wer das gemalt hat"!
Es geht darum, die Kinder emotional zu berühren, ihre Neugierde zu wecken, eine Verbindung zu dem Kunstwerk herzustellen und sie in einen Dialog mit dem Werk zu bringen.
So setzen sich die Schüler*innen in dieser Unterrichtseinheit intensiv mit sieben Bildelementen auch verschiedenen surrealistischen Gemälden auseinander, indem sie diese zeichnerisch in einen neuen Kontext stellen.
Dazu erhalten sie ein kleines Zeichenbuch im A5 Format.
Auf sieben Seiten finden die Kinder jeweils ein Bildelement, herausgelöst aus einem surrealen Kontext (berühmte surreale Kunstwerke). Die Kinder kennen die Kunstwerke nicht!
Sie sehen lediglich:
Die Schüler*innen sollen diese sieben Bildelemente in einen neuen Kontext stellen, ein fantastisches Zeichenbuch soll entstehen!
Beispiel Tiger:
" Stell dir vor, du hast unruhig geträumt, vielleicht hattest du einen Alptraum?! Ein Tiger kam in deinem Traum vor, aber dieser lebte nicht im Dschungel. Es ist einfach unglaublich ,was du gesehen hast...
Ergebnisse aus der 5b und der 6a!
Man sollte den Kinder viel Zeit geben.
Fantasie stellt sich nicht auf Knopfdruck ein, aber sie kann trainiert werden.
Und nach anfänglichen Problemen, fantastische Umgebungen oder besondere Situationen für die einzelnen Bildelemente zu finden, gelingt dies den Kinder im Laufe der Unterrichtseinheit immer besser!!!
In einer Zwischenreflexion werden einzelne Bilder gezeigt und die verschiedenen Möglichkeiten, einen fantastischen Bildeindruck zu erzeugen, besprochen:
Erst am Ende der Einheit, wenn alle Einzelbilder fertig gezeichnet wurden und eine intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Bildausschnitt stattgefunden hat, werden die " Original"-Bilder gezeigt. Was hoffentlich für einige Verblüffung sorgt...!
Interesse an der Einheit? Möchtet ihr Infos zu den Originalgemälden oder zu den Kopiervorlagen? Dann meldet euch!
Anke Kremer
Kunstlehrerin
Stechlinsee-Grundschule
Rheingaustraße 7
12161 Berlin
ankekremer@gmx.de