Ich wiederhole mich ungern in meinen Themen, aber das Pop-Art Thema Schulkrimskrams (siehe Klasse 6, 2022) hat den Kindern sehr viel Spaß gemacht. Es ist für sie eine Erholung, endlich mal abpausen zu dürfen. Das ist bei mir sonst verboten (nur selbst Gezeichnetes darf bei mir abgepaust werden, z.B. bei Graffiti). Man muss auch nicht etwas aus dem Nichts neu erfinden und die Ergebnisse sehen toll aus,
auch wenn sich die Kreativität bei diesem Thema in Grenzen hält ;-) !
Aber sich noch einmal mit Schulsachen beschäftigen, dies wollte ich nicht.
So habe ich die Kinder mehrfach auf den Schulhof geschickten, um Müll zu fotografieren.
Hausaufgabe zur nächsten Woche war es, den Müll auf unseren Gehwegen zu dokumentieren.
Da ist einiges zusammen gekommen:
Auf dem Schulhof lagen angebissene Brote und Äpfel, Bannanenschalen, Center-Schock-Verpackungen, Verpackungen von asiatischen Nudeln? , Taschentücher und Caprisonne-Verpackungen.
Im Treppenhaus fanden wir Tintenpatronen und Taschentücher.
Auf den Gehwegen sahen die Kinder zerbrochene Glasflaschen, Dosen, Pommes-Verpackungen, Feuerzeuge, jede Menge Zigarettenstummel , einen alten Fernseher, und, und, und....!
Den so sensibilisierten SchülerInnen stellte ich in der nächsten Stunde die Aufgabe, ein Bild aus diesem "registrierten Müll" zu gestalten.
Wir betrachteten zunächst die von mir gestalteten Kopiervorlagen ( zusammengestellt aus der Müllliste).Natürlich fiel sofort auf, das die Zigarettenstummel fehlten, die hatte ich, ich muss es gestehen, eigenmächtig unterschlagen, da ich sie irgendwie nicht passend für unserere Bilder fand.
Ich habe aber ein paar "Gegenstände" aus der PoP-Art , wie z.B. die ( gegessene ;-) Banane oder die geöffnete Dose von Andy Warhol, den angebissenen Apfel von Claes Oldenburg) untergemoggelt.
Unterrichtsaufbau
1. und 2.Doppelstunde:
Ein Schritt für Schritt Arbeitsblatt zu diesem Thema könnt ihr gerne bei mir amfordern.
3. Doppelstunde:
Anfangsbesprechung:
4. Doppelstunde:
5.Doppelstunde
6. Doppelstunde
Schlußbesprechung
Achtung:
Wer Interesse hat, kann die Kopiervorlagen zu Schrott-Pop gerne bei mir anfordern!
Ein paar Dinge habe ich auf den Kopiervorlagen verändert, so kann man die die Butterbrotstulle leider überhaupt nicht wieder erkennen, wie auch die "Tempotaschentücher". Beide habe ich durch andere Müllsachen ersetzt.
Und weil wir die Müllbilder nicht kommentarlos ausstellen wollten, kamen wir auf die Idee, uns Müll-Sprüche auszudenken, wie es die Berliner Stadtreinigung macht, und auf zwei
gemalte Mülleimer zu schreiben. So bekommt die "Müllkunstwand" gleich eine lustige und super Aussage! Gleichzeitig konnte ich so den Kindern, die schon fertig waren eine
weiterführende Aufgabe geben. Auch für diese Müllschlucker malten wir Müll. Dieser Schulhofmüll wurde aber in realistischen Farben gemalt.
Auch in dieser Klasse habe ich das Buch der Farben und Techniken mit den Kindern gestaltet. Wir haben uns also im Vorfeld intensiv mit den von Max Ernst verwendeten Techniken der Frottage und der Decalcomanie beschöftigt.
Dies ist aber keine Voraussetzung für das folgende Projekt.
1. Doppelstunde:
2. Doppelstunde:
Eine der von Max Ernst gezeigten Skulpturen in dem Video heißt der " Schwachkopf".
Hier gibt es natürlich Klärungsbedarf. Wieso nennt er seine Skulptur so? Ist das diskriminierend gemeint? Zuvor haben wir den Hausengel, 1937 von Max Ernst genauer betrachtet. Ein furchterregendes Ungeheuer, so gar nicht engelsgleich, der zerstörend über die Welt hereinbricht. Bei genauem Hinsehen erkennen die Kinder das Arme und Beine des Hausengels ein Hakenkreuz bilden! Ein sehr mutiges Bild von Max Ernst, in dem er die zerstörerischen Gewalttaten der Nationalsozialisten anprangert und die drohende tötliche Gefahr durch die Nazis ein Jahr vor der Progromnacht und zwei Jahre vor dem Beginn des 2. Weltkrieg "vorwegnimmt". Die Skulptur der Schwachkopf entstand in den Jahren 1934-35, könnte auch sie eine Anspielung auf die Nazis bzw. Menschen sein, die nur Befehlen folgen, ohne selber zu denken?
Wir wissen es nicht. Aber der Film inspiriert die Kinder ähnliche Skulpturen zu gestalten.
Statt einem Brett bekommen die Kinder einen Pizzakarton aus dem sie ein Gesicht gestalten sollen.
Arbeitsauftrag:
Mach`s wie Maxt Ernst und gestalte ein lustiges Gesicht aus deinem mitgebrachten Hausmüll.
Arbeitsschritte:
3. Doppelstunde :
Fertigstellung der "Pizzaköpfe"!
Auch Tierköpfe waren natürlich erlaubt, manchmal hat uns plötzlich ein Schweinchen oder ein Vogel angeschaut , was soll man da machen ;-) ?! Durch das Verschieben von Mund und Augen kann man die ohnehin lustige Wirkung der Gesichter noch verstärken! Die Kinder hatten einen großen Spaß beim Gestalten. Und endlich kamen mal wieder meine geliebten Pizzakartons zum Einsatz!!
( Vor Jahren habe ich einen Satz von 150 Kartons günstig online bestellt, der geht jetzt allmählich zu neige ;-) !
Ich hatte den Kinder zu Beginn der Reihe freigestellt, ob sie -wie in dem Video zu sehen- eine stehende Skulptur oder ein Gesicht gestalten.
Bei der stehenden Skulptur erwies sich der Pizzakarton als zu instabil und dellte sich meistens ein. Die Figuren kippten. So entschieden sich die meisten Kinder, ein Gesicht zu gestalten.
Ich möchte euch die anderen Ergebnisse nicht vorenthalten, würde aber beim nächsten Mal ganz darauf verzichten, zwei Angebote zu machen. Die Gesichter haben den Kindern viel mehr Freude gemacht und waren technisch leichter.
Vorausgegangen ist hier Küchenkunst 1 (Küchenkunst 1 und 2 hier klicken)
Mit dieser Klasse hatte ich im letzten Schuljahr das Buch der Farben und Techniken gestaltet,
ohne jedoch Max Ernst, sein Leben und seine von ihm verwendeten Techniken besprochen zu haben.
Das erfolgt jetzt.
1. Doppelstunde:
Ich erzähle den Kindern etwas aus Max Ernst Leben (PowerPointvortrag).
Dann betrachten wir eingehend seine Skulptur Capricorne, die er in Arizona geschaffen hat.
Bei diesem monumentalen Werk hat Max Ernst alte Glasfaschen (Zepter), Eierkarton (Zepter) und Bau- bzw. Gartengeräte verwendet. Die Kinder sind beeindruckt von der Skulptur,
von der auch ein Exemplar in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zu bewundern ist.
Im Anschluss an die Betrachtung erhalten die Kinder von mir eine Max Ernst Biografie ( A4 Kopie) zum Lesen.
Eine Fotokopie von Capricorne wird an jedes Kind verteilt
Die Kinder kleben beide Kopien in das Buch der Farben und Techniken.
Ist noch Zeit, zeichnen die Kinder Capricorne in ihr Heft.
HA: Haushaltsmüll sammeln und einen Gegenstand aus der Küche mitbringen, der nicht mehr gebraucht wird!
2. Doppelstunde
Arbeitsauftrag:
Ist eine Gruppe eher fertig als die anderen, geben sie ihrer Skulptur einen Namen, gestalten ein Ausstellungsschild und ein Plakat und bereiten die Ausstellung in der Vitrine auf dem Flur vor!
Der Raum für Naturwissenschaften an unserer Schule ist sehr funktional eingerichtet.
Mit einer 5. Klasse suche ich nach Ideen, den Raum ein wenig auszugestalten und eine Atmosphäre zu schaffen, die die Freude und die Neugierde auf das Fach weckt.
Wie schon beim Kunstraum, s.u., werden wir große Pappbuchstaben über die Tür ( innen und außen) kleben. Jeder ausgestaltete Buchstabe des Wortes NATUR soll eine der drei Naturwissenschaften symbolisieren: Biologie, Physik und Chemie.
Neben den Pappbuchstaben überlegen wir, welche naturwissensnschaftlichen Themen wir sonst noch in einer skulpturalen Gestaltung darstellen können.
Die Kinder entscheiden sich für: Das Weltall (Styroporkugeln auf Umlaufbahnen), die Photosynthese (Blatt mit Spaltöffniungen und Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidmolekülen) und die Mikroskopie (wird anhand einer nachgebildeten Lupe dargestellt) .
Die Pappbuchstaben gibt es im Bastelbedarf und kosten pro Buchstabe ca. 3€ !
Man könnte sie aber auch mit den Kindern selber herstellen, wenn man möchte.
Anke Kremer
Kunstlehrerin
Stechlinsee-Grundschule
Rheingaustraße 7
12161 Berlin
ankekremer@gmx.de