Zum diesjährigen interkulturellen Schulfest hatte ich die Idee, den Gang bis zur Schultür mit Willkommensgrüßen in verschiedenen Sprachen zu besprayen.
Es ist schon erstaunlich in wie vielen Sprachen die Kinder allein einer Klasse die Begrüßung "Willkommen" kennen. Neben den geläufigen Unterrichtssprachen Deutsch, Englisch und Französisch, konnten mir die Kinder Willkommen auf Schwedisch, Polnisch, Armenisch, Türkisch, Norwegisch, Holländisch und Arabisch sagen.
Über drei Wochen lang haben die Kinder beider Klassen ihre Willkommensgrüße in ihrer ausgewählten Sprache in großen Blockbuchstaben auf Pappen geschrieben. Dann wurden die Buchstaben mit dem Cutter ausgeschnitten.
Wir hatten Glück, am Freitag schien die Sonne, der Schulhof war trocken und nachdem wir den Boden gefegt und vom Sand befreit hatten, konnte die Spayaktion losgehen. Insgesamt kamen 30 Stencil in ca. 25 verschiedenen Sprachen zum Einsatz. Wir haben die Stencil doppelt verwendet, sodass auf dem Schulhof um die 60 Grüße zu lesen waren.
Einzige Schwierigkeit beim Sprayen: Man darf die Dose nicht zu nah an den Stencil halten , dann läuft die Farbe unter die Schablone und die Konturen verwischen! Die 16 Kreidespraydosen in Neonfarben wurden restlich verbraucht.
Die bespayten Stencil sahen so schön aus, dass wir sie als zusätzliche Dekoration an den Zaun gehängt haben. (Leider habe ich vergessen davon ein Foto zu machen!)
Nach den Ferien wird die ganze "Pracht" wieder verschwunden sein!
Ich habe die Spraydosen wieder bei der Firma Merkwitz gekauft und die Lieferung war bereits nach 2 Tagen da!!!
Hier zunächst die einzelnen Arbeitsschritte in Bildfolge. Zum besseren Verständnis könnt ihr euch zwei YouTube-Video zum Thema unten anschauen!!
1. Doppelstunde
2. Doppelstunde
3. Doppelstunde
4./5. Doppelstunde
6./7. Doppelstunde
Bilder aus dem Arbeitsprozess und fertige Tiercollagen!
Die Collagen, die ihr im Video seht, sind kleiner ( A3 Waschbär und A4 das Schweinchen) .
Die A4 Papierbögen wurden "nur" mit Deckfarben bemalt.
Es geht also alles auch eine Nummer kleiner und einfacher :) !
Dieses Projekt hatte es in sich! Die Tücke steckte wie immer im Detail!
Und ohne die fachmännische Hilfe unseres Hausmeisters und seinen "Maschinenpark" hätten wir dieses Projekt wohl nicht so schnell realisiert! Noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön von mir an dieser Stelle!!
Aber die Mühe hat sich gelohnt und die Kinder und auch ich sind wirklich stolz auf die imposanten Recycling-Kunstwerke, die jetzt unseren Schulhof schmücken und sich im Wind drehen.
Die Idee habe ich in Mein bunter Garten von Bine Brändle gefunden. In dem Buch gibt es auch eine sehr ausführliche Anleitung und Materialliste.
Da ich nicht glaube, dass eine große Masse an diesem Projekt interessiert ist ;) , kann eine genaue Anleitung und Materialliste bei bedarf gerne bei mir angefordert werden.
Das war wirklich eine tolle Aktion zum Ende des Schuljahres und zum abschließenden Schulfest!
Fünf Wochen lang haben die Kinder Schriftzüge oder Bildmotive entworfen und diese am Morgen vor dem Schulfest auf den Schulhof gesprayt.
Nun sind wir alle gespannt, wie lang die Kreidefarbe hält!
Diese tolle Sprayaktion werde ich mit Sicherheit wiederholen ( s.o. ;)!
Die Stühle in unseren Kunstraum sind schon sehr alt und sehen ein wenig schäbig aus. Sie sind aber stabil und praktisch und es wäre einfach zu schade, sie gegen neue auszutauschen.
Deshalb erhalten sie eine Schönheitskur:
Einziger Nachteil dieser Aktion: Es gibt absolute Lieblingsstühle-/ motive ! Um deren "Besetzung" die Mitschüler*innen der anderen Klassen nun regelmäßig am Anfang der Kunststunde "kämpfen" ;) !
Eigentlich wollte ich nie wieder Nanas im Unterricht gestalten!!! Zu schwer, zu aufwendig und zu langwierig!
Und überhaupt möchte ich keine Kunstwerke mehr direkt nachgestalten lassen.
Aber die Klasse 6a- begeistert durch die Bilder von Nikis Tarotgarten- hat mich überredet. Zum Glück, möchte ich sagen! Es war wirklich toll, den Arbeitseifer der Kinder über Wochen zu beobachten, die gestalterische Liebe, die sie in ihre Nana gaben, Jungen wie Mädchen. Die Ergebnisse sprechen für sich.
Die Unterrichtsreihe war/ist wie folgt aufgebaut:
es folgt:
Arbeitsschritte:
1. Doppelstunde:
2. Doppelstunde:
3.-6./8. Doppelstunde:
So geht es auch:
Diese Nana wurde nur aus Zeitungspapier
gewickelt und mit Malerkrepp in Form gebracht!
Damit umgeht man das Risiko, dass ein Luftballon platzt.
Aber die runden, glatten Oberflächen der Niki-Nanas sind so nicht zu bekommen.
Man muss das Zeitungspapier sehr straff und sorgfältig mit Malerkrepp umwickeln, um nicht zu viele Falten zu bekommen.
Wegen des unebenen Untergrundes sind diese Nanas schwer zu bemalen!
Meine Schüler*innen durften sich frei entscheiden, welche Technik sie für ihre Nana anwenden.
Ich persönlich finde diese Nana besonders eindrucksvoll und gelungen, eine herausragende Skulptur!
Nachdem wir uns intensiv mit Niki de Saint Phalle und ihrem Werk und Leben auseinandergesetzt haben, wenden wir uns nun ihrem langjährigen Lebensgefährten Jean Tinguely und seinen Maschinen zu:
Ohne Tinguelys Maschinen zu kennen, sollen die Kinder eine Idee für eine neue Maschine mit Hilfe der Collage entwickeln und Teile ihrer Maschine zeichnerisch ergänzen.
Am Anfang der Stunde erzähle ich den Kindern die kurze Geschichte von einem Kellerfund / Dachbodenfund im Haus ihrer Großeltern, dann folgt der Arbeitsauftrag:
Ohne die Maschinen von Jean Tinguely zu kennen , entwickeln die Kinder eigene Ideen für fantastische Nonsense-Maschinen.
(Die Kopier)-Vorlagen für die Sockel, sind Gerüste/Sockel aus Maschinen, die Tinguely entworfen und gebaut hat.
Ebenso finden sich bei den Kopiervorlagen Elemente, die auch Tinguely immer wieder gerne für seine Maschinen verwendet hat: Bälle, Federn, alte verrostete Alltagsgegenstände und Werkzeuge, Tierschädel, Zahnräder, Autoreifen...!
So kreieren die Kinder unwissend aus dem Baumaterial von Jean Tinguely ihre eigenen fantastischen Maschinen.
In meiner abschließenden PowerPoint-Präsentation war der Deja Vu- Effekt groß!
Immer wieder ging ein Raunen durch die Klasse, wenn ein Sockelelement oder Teile wie Bälle, Schädel oder Federn in einer Tinguely-Maschine entdeckt wurden. Der Wiedererkennungseffekt führt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Werk von Tinguely. Wieso benutzt er Teile vom Schrottplatz? Wieso tauchen zunehmend Tierschädel in seinem späteren Werk auf? Was ist, im zeitlichen Kontext betrachtet , das Neue, Spektakuläre an dieser Kunst? Deutlich erkennen wir Nikis Einfluss bei manchen Maschinen!
Auf YouTube schauen wir uns seine Anti-Maschinen insbesondere seine Zeichenmaschinen (Sockel) an ,sprechen über Mengeles Totentanz und begleiten die Klamauk-Maschine auf Tinguelys Beerdigung bei ihrem Weg durch Fribourg!
Anmerkung: Auch ich suche ständig nach neuen Ideen, diese habe ich von dem Blog: Kunst im Schulhaus Rosenau . Die dort gezeigten Bilder haben mich sehr inspiriert und ich habe die oben präsentierte Unterrichtseinheit daraus entwickelt.
Die Kopiervorlagen für diese Unterrichtseinheit könnt ihr gerne bei mir anfordern!
Anke Kremer
Kunstlehrerin
Stechlinsee-Grundschule
Rheingaustraße 7
12161 Berlin
ankekremer@gmx.de