Auf dem Tisch liegen zahlreiche Gegenstände, ein weißes Blatt und ein Bleistift. Die Schüler*innen stellen Vermutungen darüber an, was die Aufgabe der Stunde sein könnte. Viele denken, sie müssen die Gegenstände abzeichnen. Anderen erscheint diese Aufgabe zu schwer. Sollte kein Kind auf die Idee kommen, die Oberflächenstrukturen mit dem Bleistift auf dem Papier durchzureiben, legt man einfach ein Cent-Stück hinzu und die Aufgabe ist sofort vielen klar.

Als nächstes lässt man mehrere Kind die Technik vormachen und in einer ersten experimentellen Phase probieren alle Schüler*innen die Frottage aus.

In einer Zwischenbesprechung werden die Ergebnisse betrachtet und besonders gute Durchreibebilder

besprochen. Schnell kommt man so auf die richtige Technik:

• Den Bleistift nicht wie beim Schreiben, sondern von oben halten, sonst führt das zu Löchern im Papier
• Nicht zu fest drücken, aber auch nicht zu wenig
• die Striche sollten sehr eng sein, sonst wird die Struktur nicht gut abgebildet

Jetzt erhalten die Schüler*innen die Aufgabe ein A4 Blatt mit möglichst vielen Strukturen komplett zu füllen.

Die fertigen Bilder werden gemeinsam betrachtet und bei besonders gelungen oder schöne Strukturen dürfen die Kinder zeigen, wie und mit welchem Gegenstand sie diese Strukturen durchgerieben haben.

Danach folgt eine kurze Bildbetrachtung zu Frottagebildern von Max Ernst.

Die Kinder äußern sich zu den Bilder (Was stellen sie dar?) und überlegen,  welche Materialien Max Ernst benutzt haben könnte. Wichtig ist, dass die Schüler*innen erkennen, dass Max Ernst keine Vorzeichnung gemacht hat. Eine Umrisslinie ist nicht vorhanden.

In der nun folgenden Phase sollen alle eine  Landschaft oder ein (Fantasie)Tier mit Hilfe der Frottage erstellen.

1. Doppelstunde:

Die Klasse wird in 2 Gruppen aufgeteilt. Jeder Gruppe wird ein bestimmter Abschnitt auf dem Schulgelände zugewiesen.

Bei uns gibt es praktischerweise einen vorderen Teil (Schulhof) und einen hinteren Teil (Der Gang bis zur Sporthalle) auf dem die Gruppen unbeobachtet voneinander suchen konnten.

Die jeweilige Gruppe unterteilt sich in Sucher und Reiber (zwischendurch  wird gewechselt). Start ist die vordere bzw. hintere Eingangstür. Nun wird nach der ersten Oberflächenstruktur geschaut und diese auf das A4 Papier durchgerubbelt. Der Bogen wird mit einer 1 versehen. Im Abstand (Radius) von höchsten 10 Schritten muss das nächste Objekt gefunden  und durchgerieben werden. Dieser Bogen wird mit einer 2 beschriftet. Und so geht es weiter. Die Sucher schwärmen in dem vorgegeben Radius (10 Schritte) aus , Die Reiber reiben durch usw., bis insgesamt 15 Oberflächenstrukturen gefunden , für geeignet befunden und abgerubbelt wurden.

Im Klassenzimmer werden nun die besten Ausschnitte von jeden Blatt in der richtigen Reihenfolge aufgeklebt und durchnummeriert. Eventuell werden Tipps neben die entsprechende Struktur geschrieben, falls sie sehr schwer zu erkennen oder finden ist, oder der Radius doch größer war.

2. Doppelstunde

Die Suchspiele werden ausgetauscht und die Seiten gewechselt.

Die Strukturen auf dem Suchspiel müssen von der jeweils anderen Gruppe gefunden, durchgerieben,  verglichen und nummeriert werden.Wurden alle Oberflächenstrukturen gefunden, gehen beide Gruppen  den Weg gemeinsam. Die "Lösungen" werden überprüft, indem die gefunden Objekte und durchgerieben Strukturen der Reihenfolge nach gezeigt werden.

Täglich besuchen unsere Schüler*innen ihre Schule und sie verbringen dort sehr viel Zeit.

Aber kennen sie ihre Schule wirklich?

Ein Suchspiel für alle Klassen soll dieser Frage nachgehen und die Schüler*innen für die Besonderheiten ihrer Schule sensibilisieren. 22 Suchfotos sollen zu einer verbesserten Wahrnehmung führen und die Kinderaugen für Dinge öffnen, die von den meisten bisher zumindest nicht bewusst gesehen wurden. Ein kleiner Lesetext informiert die Schüler*innen über die Herkunft unseres Schulnamen und ein Bild/Text-Puzzle bringt ihnen die Sage vom roten Hahn im Stechlinsee näher.

Dieses Suchspiel habe ich gemeinsam mit der Klasse JüL 8 (jahrgangsgemischte Klasse 1-3) entworfen, die mir bei der Bildersuche  und einigen Fragestellungen geholfen hat.

Die älteren Klassen erhalten eine Art Kreuzworträtsel, in dem die gesuchten Begriffe eingetragen werden müssen.

Markierte Buchstaben ergeben den Lösungssatz, der ein Leitsatz unserer Schule ist!

Das Suchspiel ist für alle Klassenstufen konzipiert. Bisher habe ich es mit meinen JüL-Klassen, 4.  und 5. Klassen mit sehr viel Freude  durchgeführt. Die jüngeren Schüler*innen benötigten 1 Doppelstunde für das Suchen die älteren ca. 50 Minuten.  Am Ende bestätigten  80% aller Kinder  Dinge an ihrer Schule entdeckt zu haben,  die sie vorher noch nie gesehen hatten!

Klasse 1-3, 2013-2014

Klasse 1-3, 2013-2014

Klasse 4, 2017

Klasse 4, Stationsarbeit Farben